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Schwimmende Offshore-Windkraft

Nahezu 80 % des weltweiten Offshore-Windpotenzials liegt in Gewässern, die tiefer als 60 Meter sind.

Mit schwimmenden Windkraftanlagen können wir Gewässer für die Stromproduktion erschließen, die durch eine zu große Meerestiefe ungeeignet sind, um Windkraftanlagen mit festem Fundament zu bauen, und damit für die Offshore-Windenergie bislang nicht zugänglich waren. Darüber hinaus sind in diesen Gebieten die Windgeschwindigkeiten in der Regel höher und zuverlässiger – so kann konstant mehr Energie erzeugt werden.

Es gibt unterschiedliche Konstruktionskonzepte für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen, von denen die Spierentonne (links) und das Konzept einer zur Hälfte untergetauchten Plattform (rechts) im Folgenden illustriert sind:

In beiden Fällen werden die Schwimmkörper an drei Punkten am Meeresgrund verankert.

Hywind Schottland

Der weltweit erste schwimmende Windpark, der 2017 ans Netz ging, liegt 25 Kilometer vor der schottischen Küste und steht an der Spitze dieser Entwicklung.

Der 30-Megawatt-Pilotpark Hywind Schottland wird von Equinor betrieben und versorgt in etwa 36.000 Haushalte mit Strom.

Im Vergleich zum Vorgängerprojekt Hywind Demo erzielten Equinor und sein Partner Masdar eine Kostenreduzierung von 60-70 %. Seit der Inbetriebnahme von Hywind Schottland hat der schwimmende Windpark jedes Jahr den höchsten durchschnittlichen Kapazitätsfaktor aller britischen Offshore-Windparks erreicht und damit das Potenzial schwimmender Offshore-Windparks bewiesen.

Hywind Tampen

Seit Ende 2022 ist mit Hywind Tampen der weltweit größte schwimmende Windpark in Betrieb.

Mit der dreifachen Größe gegenüber Hywind Schottland verfügt er über eine Systemkapazität von 88 Megawatt. Der Windparkversorgt die Öl- und Gasfelder Snorre und Gullfaks in der norwegischen Nordsee mit Strom. So können 200.000 Tonnen CO2 eingespart und 1.000 Tonnen Stickoxid-Emissionen pro Jahr kompensiert werden.

Hywind Tampen ist ein Modell für die weitere Entwicklung der schwimmenden Windenergie, bei dem der Einsatz neuer und größerer Turbinen, Installationsmethoden, vereinfachte Verankerungen, Betonunterkonstruktionen und die Integration von Gas- und Windenergieerzeugungssystemen erprobt wurden.