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Millioneninvestitionen in den Ausbau des wegweisenden CCS-Projekts Northern Lights

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Die Northern Lights-Anlage für CO2-Transport und -speicherung in Øygarden außerhalb von Bergen
Die Northern Lights-Anlage für CO2-Transport und -speicherung in Øygarden außerhalb von Bergen
Foto: Torstein Lund Eik / Equinor

Equinor, Shell und TotalEnergies haben gemeinsam die finale Investitionsentscheidung (FID) für die zweite Phase des Ausbaus von Northern Lights getroffen. Diese Entscheidung fiel nach der Unterzeichnung einer Vereinbarung mit Stockholm Exergi über den Transport und die Speicherung von 900.000 Tonnen biogenem CO2 pro Jahr über 15 Jahre.

Das Bekenntnis der Kunden ist ein entscheidender Aspekt, um die Wertschöpfungskette für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von CO2 (CCS) zu realisieren.

Anders Opedal, CEO von Equinor
Anders Opedal, CEO von Equinor
Foto: Ole Jørgen Bratland / Equinor

„Dies ist ein wichtiger Schritt in der weiteren Entwicklung einer groß angelegten Wertschöpfungskette für CO2-Abscheidung, -transport und -speicherung. Die Unterstützung durch die norwegische Regierung und die Europäische Kommission hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir Phase 1 erfolgreich abschließen und Phase 2 vorantreiben konnten. Dass wir nun in der Lage sind, die zweite Phase des Northern Lights-Projekts auf kommerzieller Basis voranzutreiben, zeigt den Wert öffentlich-privater Partnerschaften, wenn es darum geht, Risiken zu verringern und Kunden zu gewinnen“, sagt Anders Opedal, CEO von Equinor.

Die Investitionen der Eigentümer des Northern Lights Joint Ventures, Equinor, Shell und TotalEnergies, belaufen sich auf 7,5 Mrd. NOK (ca. 662 Mio. EUR). Darin enthalten sind 131 Mio. EUR (ca. 1,5 Mrd. NOK) aus dem von der Europäischen Kommission im vergangenen Jahr genehmigten Finanzierungsprogramm „Connecting Europe Facility“ (CEF).

In Phase 2 des Ausbaus wird die Gesamteinspeicherkapazität von 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr (Mtpa) auf mindestens 5 Mtpa erhöht. Die Erweiterung in Phase 2 baut auf der bestehenden Onshore- und Offshore-Infrastruktur auf und umfasst zusätzliche Onshore-Speichertanks, eine neue Anlegestelle und zusätzliche Injektionsstellen für CO2. Diese Entwicklungsphase wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2028 abgeschlossen und betriebsbereit sein. Equinor bleibt der technische Dienstleister für die zweite Phase und ist im Namen des Joint Ventures für die Entwicklung, den Bau und den Betrieb verantwortlich.

In der ersten Phase des Northern Lights-Projekts sollte die Machbarkeit des neuen Geschäftsmodells, neuer Lösungen und neuer Abläufe durch die Zusammenarbeit von Behörden, Kunden und Projektpartnern unter Beweis gestellt werden. Dank der starken Unterstützung durch die Longship-Initiative der norwegischen Regierung ist die erste Phase bereits vollständig abgeschlossen. Northern Lights ist bereit, CO2 von Emittenten entgegenzunehmen und bietet eine sichere und dauerhafte Speicherlösung für CO2.

Irene Rummelhoff, Executive Vice President für Marketing, Midstream und Processing bei Equinor
Irene Rummelhoff, Executive Vice President für Marketing, Midstream und Processing bei Equinor
Foto: Arne Reidar Mortensen / Equinor

„Ich freue mich sehr, dass die Partner von Northern Lights nun in die zweite Phase des Northern Lights-Projekts übergegangen sind. Wie der kürzlich veröffentlichte europäische Clean Industrial Deal deutlich macht, wird groß angelegte CO2-Abscheidung, -transport und -speicherung für die Energiewende von entscheidender Bedeutung sein, da sie eine Dekarbonisierungslösung für schwer vermeidbare industrielle Emissionen bietet“, sagt Irene Rummelhoff, Executive Vice President für Marketing, Midstream and Processing bei Equinor.

Bereits für diesen Sommer ist geplant, dass das CO2 aus der Zementfabrik von Heidelberg Materials im norwegischen Brevik im Empfangsterminal bei Kollsnes an der norwegischen Westküste ankommen soll. Außerdem wird Northern Lights im Rahmen des Longship-Projekts CO2 aus dem Müllkraftwerk Hafslund Celsio in Oslo speichern.

Equinor ist bereits einer der größten CCS-Entwickler weltweit und strebt an, die Speicherlizenzen sowohl auf dem norwegischen Kontinentalschelf als auch weltweit zu entwickeln, wobei eine nominale Eigenkapitalrendite erwartet wird. Equinor arbeitet an mehreren CCS-Projekten in Europa und den USA. Diese Projekte erfordern eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Industrie, Kunden und Regulierungsbehörden, um CCS-Lösungen in großem Maßstab zu ermöglichen.

Über Northern Lights:

  • Northern Lights Joint Ventures ist eine eingetragene offene Handelsgesellschaft mit gemeinsamer Haftung, an der Equinor, TotalEnergies und Shell zu gleichen Teilen beteiligt sind.
  • Longship ist ein umfassendes CCS-Projekt, das von der norwegischen Regierung initiiert wurde, um CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherung im großen Maßstab umzusetzen. Northern Lights, eine Schlüsselkomponente des Projekts, konzentriert sich auf die Aspekte Transport und Speicherung. Abgeschiedenes und verflüssigtes CO2 von den Standorten der Kunden wird per Schiff zum Onshore-Terminal in Øygarden transportiert.
  • Vom Terminal aus wird das CO2 über eine Pipeline zu einem Speicher in einem Reservoir 2.600 Meter unter dem Meeresboden in der Nordsee transportiert.
  • Die norwegische Regierung stellt eine beträchtliche finanzielle Unterstützung bereit, die etwa 80 % der Kosten für Phase 1 des Northern Lights-Projekts abdeckte.
  • Die zweite Ausbauphase von Northern Lights erhielt im Juni 2024 131 Millionen Euro aus der „Connecting Europe“-Fazilität (CEF). Es handelt sich um eines von vier durch die CEF finanzierten CO2-Transport- und -Speicherprojekten, die für die Entwicklung einer europaweiten CO2-Wertschöpfungskette bis zum Ende des Jahrzehnts unerlässlich sind.
  • Die Northern Lights-Anlage umfasst ein Empfangsterminal, eine Injektionspipeline und Unterwasseranlagen.
  • Equinor hat als technischer Dienstleister den Bau der Onshore-Anlage in Øygarden und der Offshore-Anlagen im Auftrag von Northern Lights JV und seinen Partnern geleitet.

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