Equinor und Microsoft kooperieren bei CO2-Wertschöpfungskette im Rahmen des Northern-Lights-Projekts
Equinor und Microsoft haben eine Absichtserklärung über die mögliche Unterstützung des CCOS-Projekts „Northern Lights“ durch Microsoft als Technologiepartner unterzeichnet.
Microsoft prüft zudem Möglichkeiten, wie das Projekt zum Transport und der Speicherung von CO2 genutzt werden kann. Das Northern-Lights-Projekt wird von Equinor gemeinsam mit Shell und Total als gleichberechtigten Partnern entwickelt.
„Die CO2-Abscheidung und -Offshore-Speicherung (Carbon Capture and Offshore Storage, CCOS) ist eine bewährte Technologie und hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle bei der sektorübergreifenden Dekarbonisierung von Energie und Industrie zu spielen, um die internationalen Klimaziele zu erreichen", sagt Irene Rummelhoff, Executive Vice President von Equinor. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Microsoft und den Projektpartnern, um digitale Technologien für Northern Lights zu entwickeln und zu untersuchen, wie das Projekt zur Reduzierung der CO2-Emisisonen der Geschäftsaktivitäten von Microsoft beitragen kann.“
„Wir müssen weltweit Anstrengungen unternehmen, um neue Wege zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung von CO2 zu entwickeln. Dies wird enorme Investitionen und Innovationen erfordern, einschließlich einer enormen Menge an Rechenleistung und Daten", sagte Brad Smith, Präsident von Microsoft. „Als Unternehmen begeistert und engagiert Microsoft sich für die Unterstützung vielversprechender CCS-Ansätze. Wir möchten nicht nur unsere Technologie und unser Know-how einbringen, sondern auch herausfinden, wie neue Lösungen wie das Northern-Lights-Projekt uns dabei helfen können, unsere eigenen Ziele – bis 2030 CO2-negativ zu werden – zu erreichen.“
Equinor und Microsoft haben vereinbart:
- Zu untersuchen, wie Microsoft durch eine Technologiekooperation sein digitale Know-how in das Northern Lights-Projekt einbringen kann.
- Zu prüfen, wie Microsoft das Northern-Lights-Projekts in sein eigenes CCS-Portfolio integrieren kann.
- Investitionsmöglichkeiten für Microsoft in das Northern-Lights-Projekt in Betracht zu ziehen.
- Maßnahmen zu untersuchen und zu unterstützen, die den Beitrag, den CCS zur Erreichung der europäischen Klimaziele leisten kann, beschleunigen.
"Gemeinsam mit den anderen Partnern von ‚Northern Lights‘ werden wir untersuchen, wie dieses CCS-Projekt potenziellen Kunden dabei helfen kann, ihre durch den eigenen Energieverbrauch verursachten Emissionen zu verringern. Diese Partnerschaft wird Dekarbonisierungslösungen einschließlich der CCS-Technologie für immer mehr Kunden verfügbar machen", sagt Syrie Crouch, Vizepräsidentin für CCUS bei Shell.
"Total arbeitet seit 1996 im Bereich CCS mit Norwegen zusammen. Wir sind stolz darauf, dass unser neuerliches Bekenntnis im Rahmen des Northern-Lights-Projekts diese neue Zusammenarbeit mit Microsoft ermöglicht. ‚Northern Lights‘ und seine Partner stehen an vorderster Front, um der Industrie weltweit innovative Dienstleistungen anzubieten. Wir glauben, dass dies der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit sein wird, die unserem Ziel entspricht, bis zum Jahr 2050 ‚Net Zero“ zu erreichen'', sagt Gabrielle Gauthey, Senior Vice President Carbon Neutrality Businesses bei Total.
Equinor, Shell und Total trafen im Mai 2020 eine vorläufige Investitionsentscheidung für das Northern-Lights-Projekt. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden werden die Projektpartner ein Joint Venture gründen. Es wird für die Schaffung eines offen zugänglichen Netzwerks für den Transport und die Speicherung von CO2 sowie das Entwickeln von Geschäftsmodellen, um abgeschiedenes CO2 von Kunden aus ganz Europa zu speichern, verantwortlich sein. Der Transport des CO2 wird per Schiff stattfinden. Die endgültige Investitionsentscheidung ist von der Zustimmung des norwegischen Parlaments abhängig, die für Ende 2020 erwartet wird. Es ist geplant, den Betrieb in der ersten Hälfte des Jahres 2024 aufzunehmen.
Mit acht Unternehmen aus einer Reihe von Branchen aus ganz Europa wurden bereits Absichtserklärungen unterzeichnet. Darunter Air Liquide, Arcelor Mittal, Ervia, Fortum Oyj, HeidelbergCement AG, Preem, Stockholm Exergi und ETH Zürich. Im Rahmen dieser Absichtserklärungen prüfen die Parteien, welche Möglichkeiten es für den Transport und die Speicherung von CO2 – einschließlich der dafür notwendigen Logistik – gibt.
Northern Lights:
Das Northern-Lights-Projekt ist Teil des groß angelegten Projekts "Langskip (Longship), das von der norwegischen Regierung gefördert wird. Das Longship-Projekt dient zunächst der der CO2-Abscheidung von industriellen Quellen in Norwegen, während das Projekt ‚Northern Lights‘ den Transport und die dauerhafte Speicherung von CO2 in einem Reservoir in der Nordsee umfasst.
Im Rahmen des Northern-Lights-Projekts können zunächst bis zu 1,5 Millionen Tonnen CO pro Jahr transportiert, eingelagert und gespeichert werden. Das abgeschiedene CO2 wird per Schiff transportiert und 2.500 Meter unter dem Meeresboden dauerhaft gelagert.
Das Projekt soll 2024 in Betrieb gehen. Das CO2-Empfangsterminal befindet sich im Industriegebiet Naturgassparken in der Gemeinde Øygarden in Westnorwegen. Die Anlage wird vom Equinor Standort am Sture-Terminal in Øygarden aus gesteuert.
Die Nutzungslizenz EL001 "Aurora" wurde im Januar 2019 erteilt.
Der geologische Speicherkomplex befindet sich 2.500 Meter unter dem Meeresboden.
Im März 2020 wurde der Eos-Bestätigungsbrunnen erfolgreich gebohrt.
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